Historie des Museums
Die alte Hessenmühle
Der heutige Gebäudekomplex "Hessenmühle" soll als Schäferei- und Wassermühle im Jahre 1450 entstanden sein - eine der ältesten Bebauungen in der Ortsmitte Gersdorfs.
Der erste urkundlich bekannte Besitzer war Thomas Pochmann. In den Jahren darauf wechselten die Besitzer sehr oft. Seit 250 Jahren ist das Mühlengut im Besitz der Familie Hesse - daher auch der Name "Hessenmüle". 1903 brannten alle Gebäude komplett nierer, wurden aber wieder aufgebaut. Im Jahr 1918 erbte die einzige Tochter Klara Hesse (verehelicht Brunner) die Mühle, die Landwirtschaft und den Kohlenhandel. Nachdem zu DDR-Zeiten der Hauptsitz der LPG in der Hessenmühle untergebracht war, erwarb 1999 die Gemeinde den Komplex.
Nach dem Abriss der alten Getreidesilos 2004 konnten an dieser Stelle das Vereinshaus mit Räumen für den Schnitzerverein Gersdorf e-V. und ein Mehrzweckgebäude entstehen. Die restlichen Gebäude des Vierseitenhofes beherbergen neben unserem Tetzner-Museum auch dern Modellbahnclub "Glück Auf" e.V., den Kunst- und Kulturverein "Die Mühle" e.V., Garagen für die Winterdiensttechnik des Bauhofs, Wohnungen, eine Arztpraxis und ein Versicherungsbüro.
Die Hessenmühle wird Tetzner-Museum
1998 brachte der damalige Bürgermeister Günter Löffler den Vorschlag in den Gemeinderat, die Hessenmühle, wie sie im Volksmund hieß, zu erwerben, damit später einmal nicht mitten im Sanierungsgebiet der Schandfleck eines unsanierten Vierseithofes das städtebauliche Erneuerungsprogramm ad absurdum führen würde. Der Gemeinderat stimmte zu und gemeinsam mit der STEG Stadtentwicklungsgesellschaft wurde mit Unterstützung des Regierungspräsidiums die Sanierung, zumindest von Fassade und Dach des Mühlen- und Scheunentraktes in Angriff genommen. Die erste Konzeption sah erst einmal die Unterbringung des Bauhofes vor, damit die einsturzgefährdeten Schuppen im Rathausumfeld abgerissen werden konnten. Dies wurde zwischenzeitlich realisiert. Als dieser Schritt getan war und der Gemeinderat bei einer weiteren Begehung die nunmehr entrümpelten Räumlichkeiten im Ober- bzw. Dachgeschoss der beiden äußerlich sanierten Gebäudeteile sah, wurde ein neuer Nutzungsvorschlag für den Gesamtkomplex im Gemeinderat und im Ortsblatt zur Diskussion gestellt. Ergebnis dieser Diskussion war, ein kulturelles Zentrum für die ganze Gemeinde zu schaffen, welches das Freizeitangebot auf dem kulturellen Sektor im Ort spürbar verbessern sollte. Nachdem die neue Nutzungskonzeption vom Gemeinderat bestätigt wurde, ging es an die Mittelbeschaffung für dieses Vorhaben sowie die Suche nach interessierten Bürgern und deren Organisation in einem Verein, denn nicht alles kann die Gemeinde betreiben. Zur Freude aller daran Beteiligten gestalteten sich diese Versuche äußerst positiv. Im November 2000 gründete sich in Gersdorf der Kunst- und Kulturverein „Die Mühle“. Neben dem Gründungsmitglied des Vereins und Namensgebers für dieses Museum, Heinz Tetzner, haben auch andere Künstlerkollegen ihre aktive Unterstützung zugesagt.
Am 26. August 2001 konnte dann das Tetzner-Museum feierlich mit einer großzügigen Dauerausstellung von Werken des Gersdorfer Malers und Grafikers Heinz Tetzner, eröffnet werden. Hier, im ehemaligen Mühlentrakt des sanierten Vierseitenhofes "Hessenmühle" ist nun ein Querschnitt seines Schaffens zu sehen. Es handelt sich dabei um Ölgemälde, Aquarelle und Grafiken. Das Museum ist das einzige seiner Art in Sachsen. Neben der Dauerausstellung finden regelmäßige Veranstaltungen statt. So wurde auch ein jährlich stattfindender Grafikmarkt ins Leben gerufen.